Unsere ethischen Grundsätze

Ein Aufenthalt mit Espaço Talassa auf den Azoren bietet Ihnen ein Abenteuer fernab der alltäglichen Hektik. Entdecken Sie ein neues Zeitgefühl. Tauchen Sie ein in eine fremde Kultur und erleben Sie faszinierende Begegnungen mit Delfinen und Walen.
 
Durch unsere Anwesenheit können wir die Harmonie des Meeres und seiner Bewohner aber auch stören, ebenso wie die Ruhe der azoreanischen Kultur. Mit dieser Charta verpflichten wir von Espaço Talassa uns daher, den von uns ausgehenden Einfluss so gering wie möglich zu halten und persönlich zum Erhalt der einheimischen Kultur und der Natur beizutragen. Alles, was wir zurücklassen möchten, sind die weißen Wellen hinter unserem Boot... Durch den Respekt gegenüber den Menschen, die wir treffen, durch das Verständnis und den Schutz gegenüber dem, was wir beobachten, tragen Sie und wir gemeinsam nicht nur zum erfolgreichen Verlauf Ihrer Reise bei, sondern auch zu einer dauerhaften Entwicklung des Tourismus auf den Azoren.
Decreto-leis : 99/9-A (Azorisches Gesetz, auf portugiesisch) Decreto do Presidente da Republica : n.°20 Decreto Legislativo Regional : n.°13 Portaria n.° 5 2004 de 29 de Janeiro Portaria n.° 17 2007 de 29 de Marco Portaria n.° 49 2004 de 24 de Junho de 2004 Portaria n.° 70 2005 de 8 de Setembro de 2005 Rectificacoes 107 2004

Vor der Fahrt:

* Sie haben verschiedene Möglichkeiten, sich über die Tiere, die wir beobachten werden, zu informieren:

  • Wir stellen Ihnen unsere Bibliothek, Videothek und Internetseite zur Verfügung, sowie unsere Statistiken und Forschungsarbeiten seit 1993.
  • Wir geben vor jeder Fahrt eine etwa 30-minütige Einführung in die Welt der Cetaceen (Wale und Delfine) des azoreanischen Meeres (Lebensraum, Kommunikation, Verhalten...)
  • An Bord wie an Land stehen Ihnen unsere Biologen für Erklärungen und die Beantwortung spezifischer Fragen zur Verfügung.

Umgang mit den Tieren:

Wir sind bei den Walen zu Gast!!! Die Reaktion der Tiere auf unsere Anwesenheit bestimmt unser Verhalten und bedingt, ob wir bei ihnen verweilen können oder nicht.

* Bevor wir uns den Tieren nähern, vergewissern wir uns:

  • um welche Wal-Art es sich handelt (jede Spezies reagiert anders auf die Anwesenheit des Bootes)
  • ob Jungtiere in der Gruppe sind
  • was die Tiere in dem Moment machen (fressen, schwimmen, flüchten...)

* Jede Beobachtung hat ihren eigenen Verlauf, aber generell beachten wir folgende Regeln:

  • Wir nähern uns dem Wal ungefähr in einem spitzen Winkel von hinten mit konstanter und reduzierter Geschwindigkeit.
  • Wir halten immer einen Mindestabstand von 50 Metern.
  • Wir fahren niemals mit dem Boot zwischen ein Muttertier und ihr Junges.
  • Wir vermeiden die Anwesenheit von mehreren Booten innerhalb eines Umkreises von 150 Metern um eine Tiergruppe herum. Für den Fall, dass es doch dazu kommt, kreisen wir die Tiere nicht ein, sondern gruppieren uns auf der gleichen Seite neben der Tiergruppe.
  • Wir bleiben nicht mehr als 10 Minuten bei dem gleichen Tier.
  • Wir entfernen uns langsam von der Tiergruppe und erhöhen unsere Geschwindigkeit erst, wenn wir ca. 300 Meter Abstand zu ihnen erreicht haben.
  • Wir versuchen nie ein Tier zu streicheln oder zu füttern.
Wir denken, dass Information und Sachkenntnis zum Schutz der Cetaceen (Wale und Delfine) beitragen. In einigen Fällen können wir bei unseren Forschungsarbeiten oder bei Fotoaufnahmen an der Wasseroberfläche bzw. unter Wasser einige dieser Regeln nicht 100%ig einhalten. In jedem Fall stellt die Nicht-Einhaltung dieser Regeln aber eine Ausnahme dar, falls sich keine andere technische Lösung finden lässt. Wir halten die Häufigkeit solcher Ausnahmen sowie die Störung der Tiere so gering wie möglich.

Beachten Sie während Ihres Aufenthalts bitte Folgendes:

  • Fällen Sie keine vorschnellen und auf Vorurteilen basierenden Urteile über ein Volk, dessen Kultur von einer über 150 Jahre alten Walfangtradition geprägt ist.
  • Tragen Sie bitte eine angemessene Kleidung im Dorf und ziehen Sie sich nicht (Taucheranzug, Badebekleidung usw.) an öffentlichen Orten um (Hafen, Kaimauer...), sondern benutzen Sie dafür die Einrichtungen von Espaço Talassa.
  • Fotografieren Sie keine Menschen, ohne sie vorher um ihr Einverständnis gefragt zu haben.
  • Versuchen Sie "Danke", "Guten Tag", "Wie geht's?" usw. auf Portugiesisch zu sagen. Diese einfache Geste wird von den Einheimischen sehr geschätzt und man wird Ihnen mit einem Lächeln und Zuvorkommenheit danken.
  • Trinkgelder oder Geschenke sind die Belohnung für einen guten Service. Sie sind aber keinesfalls zwingend und sollten sich in jedem Fall an dem hier herrschenden Lohnniveau orientieren (der durchschnittliche Monatslohn beträgt 600€).

Kunsthandwerk, Souvenirs:

Lehnen Sie es kategorisch ab, Gegenstände zu kaufen, die von den von uns beobachteten Tieren stammen (Elfenbein, Knochen...) oder die dem Meer auf andere Art "entraubt" wurden. Auf den Azoren werden Ihnen Gegenstände aus Knochen oder Elfenbein von Walen ohne Registrierungsnummer angeboten sowie Delfinzähne, Schildkrötenpanzer, Muscheln, Gebisse von Haien usw.. CITES (eine Organisation, die den internationalen Handel mit vom Aussterben bedrohten Tieren und Pflanzen überwacht) hat den Verkauf solcher Gegenstände ausdrücklich verboten. Die Europäische Gemeinschaft, zu der die Azoren gehören, hat dieses Abkommen ratifiziert (Regionale Verordnung Nr.95/81 und gesetzliche Verordnung Nr.316/89). Espaço Talassa verfolgt in diesem Bereich zwei Ziele:
  • Die Aufklärung der Besucher über die Gefahren des Elfenbeinhandels: das Elfenbein ist der einzige Teil des Pottwals mit einem kommerziellen Wert und genau auf dieses Argument berufen sich die Befürworter der Waljagd. Der Kauf von Elfenbein bedeutet daher die Unterstützung der Jagd auf Wale.
  • Die Unterstützung des einheimischen Kunsthandwerks, das Gegenstände aus alternativen Materialien wie Holz, Stein und pflanzlichem Elfenbein fertigt.

Zusammen können wir mehr erreichen:

Espaço Talassa verpflichtet sich, 2% der Einnahmen der Meeresausflüge (etwa 0,90 EUR pro Ticket) an den im Jahre 2003 gegründeten Verein Espaço Talassa zu spenden, der folgende Ziele verfolgt:
  • Die verschiedenen Verschmutzungen sowie die von der Industriefischerei betriebene Überfischung der Gewässer tragen zur Ausrottung der Meere bei. Einerseits müssen wir gegen diese Gefahren kämpfen und andererseits müssen wir Naturschutzgebiete im Meer schaffen, in denen die Waltiere ungestört leben und sich fortpflanzen können.
  • Um zerstörerische Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden, die durch einen übermäßigen Tourismus verursacht werden können, setzt sich Espaço Talassa seit 1992 zusammen mit der Universität der Azoren und der azoreanischen Regierung für eine regionale Reglementierung der Walbeobachtungsaktivität ein.
  • Um die Umsetzung dieser neuen Bestimmungen (Regionale Verordnung Nr.99/9/A) zu gewährleisten, sind wir davon überzeugt, dass eine unabhängige Institution geschaffen werden muss, die sich für die Erforschung und den Schutz der Meeressäuger der Azoren einsetzt. Eine solche Institution wäre der erste Schritt auf dem Wege zur Gründung eines Meeresschutzgebietes auf den Azoren.
  • Die Entstehung eines solchen Meeresschutzgebietes in der Mitte des Atlantiks wäre ein Zeichen dafür, dass wirklich erkannt wurde, wie empfindlich und schutzbedürftig die größten Säugetiere unseres Planeten sind, so wie auch die Menschen, die ihn bevölkern.
  • Das ist das zu verfolgende Ziel. Es ist noch ein langer Weg, den wir gemeinsam - Sie als Reisende und wir als Reiseanbieter - zurücklegen müssen, um dieses Ziel zu verwirklichen.
  • Espaço Talassa bemüht sich mit allen Kräften diese Grundsätze, denen eine Reisephilosophie zugrunde liegt, zu befolgen und umzusetzen. Das Einverständnis mit diesen Grundsätzen ist eine Bedingung für die Teilnahme an den Aktivitäten von Espaço Talassa. Es kann vorkommen, dass der Guide Sie aus Sicherheitsgründen oder aus Rücksicht auf Menschen und Tiere darum bittet, ein bestimmtes Verhalten zu ändern.
  • Unsere gemeinsamen Unternehmungen mit Ihnen sollen uns auch helfen, Fortschritte zu machen. Schreiben Sie uns deshalb bitte Ihre Eindrücke und Bemerkungen: Wir freuen uns über Lob und Kritik und Ihre konstruktiven Verbesserungsvorschläge.