Rundkopfdelfin

Grampus griseus

Cuvier, 1812 gestrandet gefangen von Espaço Talassa beobachtet

Neugeborene sind zwischen 1.1-1-5m lang und ausgewachsene Tiere bis zu 3.8m. Ihr Maximalgewicht beträgt ca. 500kg. Sie haben 2-7 Zahnpaare, die sich vorne im Unterkiefer befinden. Im Oberkiefer haben sie meistens keine Zähne. Ihre Lebensspanne beträgt ca. 40 Jahre.
Rundkopfdelfine sind Tiere mit robusten, runden Köpfen, ohne abgetrennten Schnabel. Ausgewachsene Tiere können von dunkelgrau bis fast ganz weiß gefärbt sein, normalerweise überlagert mit weißen Narben. Diese Narben entstehen durch die Zähne anderer Rundkopfdelfine und sind einzigartig und werden deshalb auch häufig dazu verwendet, einzelne Individuen wieder zu erkennen. Generell sind Weibchen meistens dunkler als Männchen gleichen Alters. Auf der Brust haben sie eine weiße Ankerfärbung. Die Gliedmaßen neigen dazu dunkler zu sein als der Rest des Körpers. Jungtiere sind meistens dunkel- bis hellgrau gefärbt, allerdings ohne jegliche weiße Narben. Neugeborene zeichnen sich durch eine gelbliche Färbung ihres Kopfes aus, welche allerdings nach ca. 3 Wochen wieder verschwindet. Die Stirn ist eher quadratisch im Gegensatz zu runden Melonen kleinerer Meeressäuger. Eine der charakteristischen Details eines Rundkopfdelfins ist die vertikale Stirnfalte. Die Mundlinie ist nach oben gebogen und die Rückenflosse ist groß und schlank.
Rundkopfdelfine ernähren sich ausschließlich von Krustentieren und Kopffüßern, allerdings bevorzugen sie Tintenfische. Tintenfischbisse können auch ein Grund für ihre vielen Narben auf ihren Körpern sein. In Gegenden, in denen es Studien zu ihren Fressgewohnheiten gibt, fand man heraus, dass diese Delfinart hauptsächlich während der Nacht jagt, nachdem ihre Beute nach Sonnenuntergang näher zur Wasseroberfläche kommt. Normalerweise tauchen sie bis zu 30min ab. Die meisten Gruppen bestehen aus 6-10 Individuen, allerdings Zusammenschlüsse zu mehreren Hundert Tieren wurden ebenfalls schon dokumentiert. Es gibt immer noch Zweifel an dem Aufbau ihrer Gruppen. Es scheint so als ob Jungtiere bis zur Pubertät bei ihrer Mutter bleiben. Ausgewachsene Weibchen bilden Gruppen und ausgewachsene Männchen bilden ebenfalls Gruppen. Die Gruppenzusammensetzung von jugendlichen Tieren kann vermischt sein.
Jungtiere können das ganz Jahr über zur Welt kommen. Hybriden zwischen Rundkopfdelfinen und Großen Tümmlern (Tursiops truncatus) wurden bereits sowohl in Gefangenschaft als auch in der freien Natur dokumentiert.
Diese Delfinart wird meistens bei sehr ruhigem Oberflächenverhalten gesichtet, allerdings können sie auch sehr energetisch sein und aus dem Wasser springen und Wellen surfen.
Rundkopfdelfine sind eine sehr weitverbreitete Art, die allerdings nur in tiefen Gewässern tropischer und gemäßigten Temperaturen vorkommen. Sie sind generell sehr einfach zu identifizieren, aufgrund ihrer mittelgroßen Größe, ihrer Kopfform und ihrer hellen Färbung. Trotzdem können sie von einiger Entfernung mit Großen Tümmlern verwechselt werden.
Rundkopfdelfine sind eine der meist gesichteten Meeressäugerarten für Espaco Talassa, da eine ansässige Population an der Südküste von Pico existiert, wo sie sehr nah an der Küste beobachtet werden können. Die Sichtungen stiegen im Laufe der Jahre immer mehr an. Innerhalb eines Jahres blieb das Häufigkeitsmuster der Sichtungen allerdings gleich. Normalerweise sehen wir sie häufiger am Ende der Saison (Ende Sommer, Herbst). Im Durchschnitt sind sie bei 60% aller Ausfahrten präsent.
PT: Golfinho de Risso / AZORES: Moleiro
ENG: Risso’s dolphin
FR: Dauphin de Risso
DE: Rundkopfdelfin
IT: Grampo o delfino di Risso
ESP: Calderón gris
NL: Grijze dolfijn / gramper